Der Markt ist überhäuft mit Holzschutz Mittelchen auf Leinöl- Basis jeglicher Art. Egal ob du in den Baumarkt rennst oder zu schwedischen Möbelhersteller. Überall bekommst du das “perfekte” Schutzöl für dein Schneidbrett oder deine Arbeitsplatten aus Holz. Auch für den Oldtimer Markt sind solche “Wundermittelchen” der next hot shit am Restaurations-Himmel. Eins haben sie aber alle gemeinsam. Sie sind teuer! Doch wenn du dir einmal die Inhaltsstoffe genauer ansiehst, wirst du schnell merken, dass Leinöl bzw. Leinölfirnis einer der Hauptbestandteile ist. Daneben sind dann meist noch andere Öle, Geruchsstoffe und andere Zusätze enthalten.
Unterschied Leinöl und Leinölfirnis
Wenn du viel Geld ausgeben willst, kannst du das natürlich machen. Du kannst darauf aber verzichten und dein Schneidbrett selber einölen, mit nur einem Bruchteil des Preises. Das Zauberwort heißt hier Leinöl. Dieses wird aus Leinsamen gewonnen und ist meistens kalt gepresst. Das trocknet aber schlechter und daher ist Leinölfirnis (erhitzt/raffiniert) zu empfehlen. Dieses trocknet schneller und ist daher zu bevorzugen. Nach dem austrocknen bildet Leinöl eine wasserabweisende Schutzschicht aus Linoxin. Diese bezeichnet man als Firnis und das kommt aus dem französischen vernis für Lack. Der Unterschied entsteht also bei der Herstellung und kaltgepresstes Leinöl sollte man eher in der Küche zum kochen nutzen. Wobei die erhitze, raffinierte Variante sich besser zum Holz konservieren eignet. Doch Achtung! alles was mit Lebensmitteln in Berührung kommt sollte nur mit Leinöl und nicht Leinölfirnis behandelt werden! Preislich liegen beide gleichauf und haben dasselbe Endergebnis. Normales Leinöl trocknet nur etwas schlechter, ist aber dafür besser in der Küche geeignet.
Oldtimer konservieren
Auch im Oldtimer Bereich ist z.b. Owatrol so ein Mittelchen. Es konserviert den vorhandenen Lackzustand (Patina) und erhält so den Ist-Zustand. Diese Konservierungsmittel enthalten auch Leinöl oder Leinölfirnis. Sie erzeugen eine dauerhafte dünne Schicht, wo Rost und Co. keine Chance mehr haben. Natürlich muss so eine Konservierung immer wieder mal aufgefrischt werden, aber das ist ja kein Problem. Ihr müsst mir ja nicht glauben, aber googelt mal Leinölfirnis & Oldtimer. Es gibt zig Foren, wo Leinölfirnis als günstige Alternative in allen erdenklichen Bereichen erfolgreich eingesetzt wird 😉

Leinölfirnis für Wohnwagen
Da sehr sehr viele Wohnwagen auch einen Holzboden haben, kann man diesen ganz einfach wetterfest machen mit Leinölfirnis. Einfach einmal im Jahr per Rollen auftragen und schon kann kein Wasser mehr eindringen und der Boden bleibt dennoch atmungsaktiv!
Holz schützen / konservieren
Einen einfachen und genialen Holzschutz für deine Arbeitsplatten oder das Schneidbrett kannst du dir aber auch selber machen. Dazu brauchst du nur Leinöl, dass du in jedem Biomarkt oder im normalen Supermarkt bekommst. Für unbehandelte Hölzer am besten das Leinölfirnis vorher mit Terpetin verdünnen. Somit dringt es tiefer in die Holzschichten ein. Dann ein paar Stunden trocknen lassen und nochmals 1-2 mal mit unverdünnter Leinölfirnis behandeln. Die Trocknungszeit beträgt hier ca. 24 – 48 Stunden. Das ganze kann per Pinsel, Lappen oder Papiertuch aufgetragen werden.

Leinölfirnis lebensmittelecht?
Kurz und knapp NEIN. Leinölfirnis ist nur bedingt lebensmittelecht und somit zwar für alle Holzarten geeignet aber nicht für Hölzer die mit Lebensmitteln in Berührung kommen. Du kannst (normales) Leinöl auf deine Schneidbretter, Arbeitsplatten und sonstige Hölzer in der Küche bedenkenlos auftragen. Nach dem trocknen bildet es eine Schutzschicht die wasserabweisend ist und die Behandlung kann auch immer wieder mal wiederholt werden.
Leinölfirnis Anwendung
Am besten siehst du dir das Video einmal an. Dort erkläre ich noch mehr Vorteile von Leinöl und auch wie es am besten angewendet wird…